Emil Johannes Guttzeit schreibt im Buch “Der Kreis Heiligenbeil” über die Kirche:
In dem früh gegründeten Dorf dürfte schon zu Anfang des 14. Jahrhunderts eine Kirche erbaut sein. Sie ist später, vermutlich im 15. Jahrhunderts , vergrößert worden. Dafür sprechen die gestreckte Form des chorlosen, einschiffigen, auf einem Feldsteinfundament errichteten Backsteinbaus, »Abweichungen vom rechten Winkel und die nicht achsialen Fenster«. Die Südseite ist außen und innen mit Blenden gegliedert. Der Westseite ist der mächtige Feldsteinunterbau des Turmes vorgelegt; der zurückspringende blendengegliederte Oberbau ist 1676 aufgeführt. In ihm hängen zwei Glocken von 1769 und 1839.
Die bemalte Korbbogendecke des Kirchenschiffs aus der Zeit um 1738 zeigt »großzügige und starkfarbige Komposition«, im Spiegel die Verklärung, in den umgebenden Medaillons Geburt und Leiden Christi, der Grund ist mit Ranken und Bandelwerk ausgefüllt. Der große, reichverzierte Kanzelaltar von 1731 offenbart klare Verhältnisse und gute Stilformen. Der Beichtstuhl ist um 1730 von demselben Meister gefertigt, der den Altar geschaffen hat. Der Herrschaftsstand, um 1614 hergestellt, hat in den Füllungen kräftige, gemalte Halbfiguren der Evangelisten. Die kleine, gut dekorierte Orgel stammt von 1705. Das Epitaph für Anna Maria von Sparwein ( † 1614), das in der Mitte ein Gemälde des auffahrenden Heilandes zeigt, ist eines der besten Werke des ostpreußischen Manierismus (Vorläufer des Barock). Ein kleiner Kruzifixus aus der Zeit um 1520 ist um 1660 mit Konsole und Dekoration versehen. Aus dem 14. Jh. stammt ein vergoldeter silberner Kelch, gestiftet von der prußischen Familie Myluke, die Namen der einzelnen Mitglieder sind auf dem Sechspaß des Fußes graviert. Künstlerisch wertvoll sind auch die Grabmäler aus dem 16. Jh. Die beiden Kronleuchter aus Messing mit dem Doppeladler stammen von 1661 bzw. aus dem Ende des 17. Jahrhunderts.
Im 2. Weltkrieg wurde insbesondere der Turmhelm zerstört und das Kirchenschiff brannte aus. Nach Zeiten des Verfalls beschloss man jedoch, die Ruine als Lagerhalle einzurichten. Eineinhalb Meter des Mauerwerks trug man dafür ab und versah die Halle mit einem Dach aus Asbestzementplatten. Im nordöstlichen Kirchenabschnitt brach man eine Öffnung für LKWs in die Wand, Turmeingang und Zugang zur nicht mehr existierenden Sakristei wurden zugemauert, Fenster mit Brettern verschalt. Inzwischen steht die Kirche leer. Der Turm existiert nur noch als Stumpf.
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